3. Dezember 2021
Games Lift 2021: Graduation bestanden!
Die Games Lift Graduation ist für die Menschen hinter dem Projekt ein Grund zum Feiern. Nach drei intensiven Monaten können sie einen Abend innehalten und staunen, was gewachsen ist. Für die Menschen in unseren Teams kommt die Feier erst nach der Präsentation. Lest mehr über unser Graduation Event in diesem Games Lift Log.

Die Stimmung war gelöst, als unser Head of Gamecity Dennis Schoubye zu Nina Dreßler auf die Bühne trat. Er erzählte ein paar Zahlen: 2 Pitches und 13 Workshops mussten unsere 5 Teams hinter sich bringen, um heute hier zu stehen. Nach drei Monaten Arbeit mussten sie jetzt ihre Fortschritte auf den Punkt bringen.

Dennis hat den Inkubator begleitet und konnte kenntnisreich von den Teams erzählen. Anmoderiert und ausgefragt wurden die Teams von OddNina persönlich – unter dem Namen ist Nina Dreßler unter anderem auf Twitch erfolgreich. Mit ihrer entwaffnenden Lockerheit machte sie es den Teams einfach.
Einladung zum Schusswechsel
Den Anfang machte Martin Kleingräber vom Trio tool1. Er stellte „The Invitation“ vor, einen „Looter-Shooter mit Sandbox“: In der Zukunft werden Menschen von Aliens zu interstellaren Reisen eingeladen und verlassen den blauen Planeten. Gespielt wird nicht das schöne neue Leben anderswo, sondern das Leben auf der zurückgelassenen Erde. Menschen kämpfen mit-, für- und gegeneinander um das Überleben auf einem wilden Planeten; „The Invitation“ soll von den Interaktionen der Spieler*innen leben.

Das musste Martin nicht lang erklären, denn er hatte etwas besseres dabei: einen dramatischen, witzigen und technisch aufwändigen Trailer. In dem Video lernte das Publikum spielergenerierte Missionen, fröhliche Flugdrohnen und grunzende Ungeheuer kennen. Nicht nur im Chat des Live-Streams herrschte lautes Staunen. Als sei nichts gewesen, erklärte Martin anschließend noch genauere Designentscheidungen und Zukunftspläne für das Spiel. Wer neugierig ist und testen will, sollte den Discord-Server von tool1 im Auge behalten.
Die richtigen Worte
Anca Tutescu steht für ein größeres Team: Bei Symmetry Break arbeiten drei feste und zwei freie Fachkräfte an „PROSPECTOR“. Bis hierhin hatte die innovative Spielidee immer Fragen nach sich gezogen. Anca hatte Antworten dabei. Sie verortete ihr „2D Sci-Fi Narrative Adventure Game“ zwischen Inspirationen von „Blade Runner“ bis „Oxenfree“ und skizzierte das Setting; eine Stadt am Rand eines bedrohlichen Kraters.

Angetreten waren Symmetry Break noch mit einem Konzept, zur Präsentation hatten sie eine Live-Demo dabei. Sie konzentrierte sich auf das Gespräch zwischen zwei Charakteren, denn hier sitzt eine zentrale Idee des Spiels: Menschen müssen sich füreinander öffnen, um Dinge überhaupt sagen zu können. Das Demo-Beispiel kam einem echten menschlichen Gespräch sehr viel näher, als klassische Multiple-Choice-Dialoge in Grafikadventures.
Für die abschließende Fragerunde gesellten sich auch die Teammitglieder Julian Heinken und Jan Barow mit auf die Bühne. Doch statt harter Fragen gab es reiches Lob aus dem Chat.
Neue Bewegungen
Als nächstes stand die Solokünstlerin des Games-Lift-Jahrgangs 21 auf der Bühne. Denise Koch startete die Präsentation ihres interaktiven VR-Rock-Musicals „Monstersongs VR“ mit einem kurzen Video. Die Stimmung spielt für ihren Stoff eine zentrale Rolle: Das Publikum wandert durch ein verlassenes Theater und erlebt jeden Song als Begegnung mit einem Monster.

Denise erzählte frei, wie sie die Idee aus ihrer Erfahrung in der Londoner Theaterszene entwickelt hat. Und wir erfuhren, wie die moderne Medusa aus dem Einstiegsvideo zum Leben erweckt wurde: 3D Character Artist Terry Fischer hat das Modell entwickelt, Motion Capture Artist Leilani Franco verleiht den Figuren ihre Beweglichkeit. Denise hofft, weiter mit den Künstlerinnen am Projekt arbeiten zu können.
Begeistertes Lob für das Projekt kam von Sasha Volkohon. Die Business Development Managerin von remote control productions war sicher: „Das wird fantastisch. Ich kann es spüren.“ Ganz nebenbei bemerkte Sasha, dass ein Musical für daheim oder einen anderen Rahmen perfekt in die Zeit passe – Pandemie hin oder her.
Style auf dem Stadtplan
Timo Schneider von Consider it wurde von OddNina mit einem Auftrag auf die Bühne geholt – noch einmal genau zu erklären, wie sein Spiel funktioniert. Das machte Timo gern: „supernightshift“ ist ein minimalistischer Puzzle Racer, in dem Spieler Transportaufträge mit verschiedenen Verkehrsmitteln erledigen. Die Wahl der Mittel ist frei. Doch es herrscht Zeit- und Gelddruck.

Auch hier waren es die bewegten Bilder, die alles erklärten. Über eine stylische Stadtkarte zogen Verkehrsmittel helle Lichter in das dunkle Grau. Es sah zum Anfassen schön aus. Das passt, denn Timo und sein Kollege Kevin Westphal entwickeln ein Spiel fürs Handy.
Noch konkreter wurde es nach der kurzen Demo und einem kleinen Exkurs über Vertriebspartner und Verwertungsstrategien. Bald schon wollen Timo und Kevin eine spielbare Demo fertig haben. Die wird einerseits wertvolles Feedback liefern, andererseits bedient sie all die Zuschauer*innen, denen jetzt schon die Finger juckten.
„Plantastic!“
Als Gerrit und Patrick Henschel die Bühne betraten, trugen sie ihre Charaktere am Leib. Die Entwickler von „Die Treepoids und die Insel von Prof. Flora“ schaffen ein handgezeichnetes Adventure, das vom Charme seiner Charaktere lebt. Die freundlichen Aliens grinsten auch auf den Longsleeves der Brüder.

Gerrit erklärte Spiel und Story mit wenigen Worten: Der wahnsinnige Professor Flora will die Welt heilen und macht damit alles nur noch schlimmer. Die Treepoids und ein Menschenmädchen wollen ihn stoppen. Gerrit führte durch die wesentlichen Spielelemente, zeigte Rätsel und Brainbattles. Und er erklärte noch einmal genau, an wen sich „Die Treepoids“ richten: Menschen, die Adventures mit ein bisschen Action mögen, die sich für Natur und Freundschaft begeistern.
Von der guten Stimmung ließ sich auch Stephan Beier von Deep Silver Fishlabs anstecken. Er bezeichnete das Projekt als „plantastic“ und drückt jetzt die Daumen für eine Crowdfunding-Kampagne. Tatsächlich steht die bei den Brüdern nun ganz oben auf der Agenda um mehr Fans und frische Finanzen für die weitere Entwicklung zu sichern.

Ein bisschen traurig zeigte sich Nina nach rund 90 Minuten, dass die Show schon vorbei war. Schlimm ist das aber nicht. Wer Nina weiter beim Präsentieren zuschauen will, der findet sie unter anderem auf Twitch: https://www.twitch.tv/oddnina. Und wer originelle neue Spielideen sucht, der bleibt bei Gamecity Hamburg. Schon ab Mai 2022 werden Bewerbungen für den nächsten Games Lift Inkubator angenommen.