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Games Lift: Team Dottobeau zeigt Gefühle

Das Spiel wirkt besonders menschlich und verlangt Einfühlungsvermögen. Das Team dahinter spiegelt diese Werte wider. Bei „Dottobeau“ geht es um das Suchen und Finden des eigenen Platzes im Universum; und um emotionale Intelligenz.

Zwei Teenager sitzen auf einem Planeten. Dotto bereitet sich auf ihren Start ins Weltraumabenteuer vor. Beau weiß noch nicht so genau, worauf er sich vorbereiten will. Das ist die Prämisse von „Dottobeau“, einem Grafikadventure, das Menschen ab der ersten Illustration gefangen nimmt. 

Begonnen hat alles mit einem Pitch, an den sich die Teammitglieder etwas unterschiedlich erinnern. Rae Ginkul beschreibt ihn selbst als „grausam“. Stunden habe sie gebraucht, um zu erklären, was sie machen möchte. „Aber anscheinend habe ich meine Mitmenschen hier begeistert.“ 

Rae hatte die Idee zum Projekt, sie ist die Illustratorin und hauptsächlich für die Story verantwortlich. Gefunden hat sich das Team bei einem Game Jam. Josie Steuernagel hat den Game Jam mitveranstaltet und stellte fest, dass Raes Idee „perfekt“ zu ihren Zielen gepasst habe. Jetzt ist Josie Projektmanagerin und Programmiererin des Teams. Niklas Loose fand den Pitch überhaupt nicht grausam, sondern war „mitgerissen“ von der ausführlich erklärten Vision. Er übernimmt einen Teil des Projektmanagements, und das Audiodesign. Die Musik teilt er sich mit Yannick Clausen, der wiederum Josie beim Programmieren hilft. 

Weltraumnomaden und Musiker 

Die Vision: Ein handgezeichnetes Grafikadventure, das eine gewisse Nostalgie bedient, aber mit seiner emotionalen Geschichte und einer besonderen Kernmechanik in dem dicht bevölkerten Genre auffallen kann. Raes Illustrationsstil und das Motiv winziger Planeten erinnern an „Der Kleine Prinz“ und an moderne Adventure-Klassiker wie „The Inner World“. 

Inhaltlich beschreibt Niklas das Abenteuer als eine „klassische Coming-of-Age-Story“. Dotto will wie ihre Vorfahren „Weltraumnomadin“ werden und „quer durch das All reisen.“ In dem Spiel wird es um ihre Reisevorbereitungen gehen. Beau hilft dabei und ist selbst „noch nicht ganz sicher, was er will.“ Diese Suche ist bei „Dottobeau“ ein Hauptmotiv. Yannick erklärt die Kernfragen des Spiels: „Wo ist mein Platz? Wer bin ich?“ Das Team ist zwar älter als die Teenager im Mittelpunkt der Erzählung. Doch Stationen der Selbstbestimmung und Sinnsuche begegnen Menschen an verschiedenen Angelpunkten des Lebens; auch dem Team hinter Dottobeau, das mit diesem Projekt in die Arbeitswelt einsteigt. 

Gespräche mit Kalimba 

Vieles wird in „Dottobeau“ über die Musik erzählt. Sie ist die eigentliche „Kernmechanik“, auf die das Team im Interview immer wieder zurückkommt. Beau ist in der Geschichte des Spiels ein Musiker. Im Lauf der Geschichte gewinnt er Inspirationen, aus denen Songs entstehen. In Unterhaltungen mit anderen Charakteren können die Songs dann als Dialog-Option auftauchen, die Stimmung von Gesprächen und die Beziehung zum Gegenüber beeinflussen. 

Spieler*innen müssen die Musik nur auswählen und kein Instrument bedienen. Beau spielt selbst auf seiner Kalimba. Im Spiel gibt es auch „klassische Mechaniken“ aus Grafikadventures, es gibt Objekte und Rätsel, wie Josie klarstellt. Doch bei der Musik geht es nicht um Scheitern und Erfolg; sondern eher darum, sich auszudrücken. Beau muss Zuhören, Auswählen und Interpretieren. Über die Auswahl der Songs entscheidet er auch, wer er selbst ist. 

Lange war diese Idee schwer greifbar, gerade weil sie neu ist. Die Zeit im Games Lift Inkubator wurde auch genutzt, um die Bedeutung der Mechanik zu hinterfragen und sie weiterzuentwickeln. Nach zwei Iterationen und einem gelungenen Playtest innerhalb des Inkubators ist das Team guter Dinge. 

Die Öffentlichkeit muss sich aber noch etwas gedulden, bis sie die Kernmechanik in Aktion erleben kann. Eine Demo des Spiels ist angedacht, doch zuerst muss es beim Graduation Pitch am 5. Dezember darum gehen, die Entwicklung des Konzeptes zu erklären. Ein Vertical Slice und die mögliche Demo sollen später kommen, wie Niklas erklärt. Das könnte sich noch als besondere Stärke des Teams erweisen: Wer gründlicher nachdenkt, fällt reifere Entscheidungen. 

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