11. Dezember 2023
Games Lift: Wir sehen uns
Ist der Games Lift Inkubator 2023 schon vorbei? Nein. Aber die Workshop-Phase ist rum, und aus diesem Anlass gab es Präsentationen von allen Teams: Das war der Graduation Pitch 2023 am fünften Dezember im Design Zentrum Hamburg!
Das Design Zentrum in Hamburg-HafenCity war gut gefüllt, die Technik fehlerfrei und der Sound druckvoll. Zum Ende der dreimonatigen Workshop-Phase lud Gamecity wie jedes Jahr zum Graduation Pitch. Hier konnten alle Teams zeigen, was sie im Schmelztiegel aus Workshops und Projektarbeit geschaffen haben.
Die Aufzeichnung zum Graduation Pitch 2023 findet ihr hier.
In den Games Lift Workshops geht es immer wieder um die Frage, wie das eigene Projekt effektiv erklärt werden kann, was im Zentrum steht, worauf es wirklich ankommt. Und das wirkt – alle fünf Teams beeindruckten das Publikum mit überzeugenden Visionen und sichtbaren Fortschritten.
Wale in der Luft, Schiffe auf See
Auf den Punkt brachte Markus Albert von Bagpack Games, worum es in „We the Valarii“ geht. Sein Team entwickelt ein kooperatives Action-Adventure mit einer ungewöhnlichen, aber einfach zu lernenden Spin-Steuerung. Die pflanzenartigen „Sprouts“ bewegen sich elegant durch einen stimmungsvollen Trailer. Getragen werden sie dabei von erhabener Musik, und, falls sie auf ihrer rasanten Abfahrt abstürzen, von fliegenden Walen. Das einzigartige Spiel steckt, wie auch die anderen Projekte, in einem frühen Stadium. Wer mit auf die Reise von “We the Valarii” gehen will, checkt den Linktree.
Einen rasanten Wetterwechsel brachte Markus Koepke mit. Sein Spiel „Journey Beyond the Edge of the World” führt die Spielenden in das Jahr 1953 auf einen alten Trawler, der nach einer Havarie in der Nordsee umhertreibt. Darin lag schon der erste große Fortschritt: Das Schiff im Trailer wurde im Games Lift extra neu entwickelt; klarer denn je erklärte Koepke die Wechselwirkung aus Gameplay und Story. Die Kombination aus Retro-Optik mit modernen Effekten und elektronischer Musik ergibt eine fesselnde, dichte Atmosphäre. Koepke weiß, wo er hinwill. Wer dem Projekt auf seiner weiteren Reise folgen will, findet auf der Webseite zum Spiel auch den Link zur Steam-Page.
Mutig platziert
Einen maximal einleuchtenden Titel hatten Pipapo Games schon zu Beginn des Inkubators. Doch „Map Map – A Game about Maps“ zeigt jetzt noch deutlicher, worauf Spielende sich freuen können. Zu diesem Zweck hatten Clara Müller und Lukas Hort ausführliches Videomaterial dabei: Zu sehen ist nicht nur ein lässiger neuer Charakter, sondern auch zahlreiche Interface-Elemente und Beispiele, wie sich die Aufgaben rund um das Kartografieren unbekannter Inseln entwickeln. Alle gezeigten Elemente erscheinen einleuchtend, witzig und gemütlich. Und einen Link zur neuen Steam-Seite gab’s zum Abschluss auch.
Als „ein bisschen wahnsinnig“ wurde Nenad Slavujevics Projekt anmoderiert. Das sieht er gar nicht anders: Er wagt mit „Chaos Royale“ die Entwicklung eines Handyspiels weitgehend im Alleingang. Dass er damit ein Risiko eingeht, weiß er selbst; in seiner Präsentation stellte er einen soliden Plan vor. Auch für den Fall, dass ihn die Mobile Publisher nicht mit Koffern voller Geld empfangen. Und erstmals lief die zündende Spielidee als voll animiertes Video über den Bildschirm: In dem Bullet-Heaven-Spiel trifft Power Fantasy auf Multiplayer, „Vampire Survivors“ auf „Fall Guys“.
Wohin die Reise geht
Wie man nach vier starken Auftritten noch auffallen kann, wusste Niklas Loose. Mit der Kalimba stimmte er das Publikum auf „Dottobeau“ ein, das er gemeinsam mit seinem Team entwickelt. Die Musik ist kein Gimmick, sondern ein zentrales Spielelement. Das Adventure dreht sich um zwei Freunde an der Schwelle zu großen Veränderungen. Dotto weiß genau, was sie will, Beau noch nicht. Er ist Musiker und findet im Lauf des Spiels Inspiration, aus der Versatzstücke für neue Songs entstehen. Musik und Empathie nehmen in dem Abenteuer eine Hauptrolle ein. Wer mit dem Team auf die Reise gehen will, behält es auf Instagram und Tiktok im Auge.
Damit war der Pflichtteil der Graduation erfolgreich überstanden. Was blieb, war Freude. Und die wollte geteilt werden, denn viele Alumni saßen im Publikum. Games-Lift-Absolvent*innen sind miteinander vernetzt, geben einander Tipps und hatten vor Ort etwas zu erzählen. Über Stunden blieben sie im Design Zentrum, plauderten und tranken. Vor Ort waren etwa auch Symmetry Break, die mit ihrem Projekt „Misgiven“ für einen Deutschen Entwicklerpreis nominiert waren. Es zeigt sich: Die Pläne gehen auf.