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Games Lift: Team Marty schießen um die Ecke

Die Titelheldin wirkt jung und hitzköpfig, das Team hinter ihr erfahren und reflektiert: Babsi Bullet wird ein actionreicher Puzzle-Plattformer für Touchscreens. Für Team Marty ist das Spiel ein Herzensprojekt mit echter Handarbeit.

(Foto oben von Jan-Marius Komorek / Hamburg Kreativ Gesellschaft)

Dass er bei André und René an der richtigen Adresse ist, hat Christian Plinke sofort bemerkt: „Ich fand das Artwork und die Spielidee so geil“, sagt er grinsend. Der Musiker entdeckte seine neuen Teamkollegen auf dem Hamburger Indie Treff. Programmierer André Peschka und Art Director René Zimmermann entwickelten damals ein „Fart’n’Run“ namens „Marty McFart“. Das neue Projekt ist doppelbödiger – aber immer noch humorvoll.

Die Kugel bist du

Babsi Bullet ist ein 2D-Plattformer mit Actionpuzzle-Elementen“, erklärt René. Er ist nicht nur für die Optik des Spiels verantwortlich, sondern auch für Game- und Level Design. Auf Babsi angesprochen kommt René sofort ins Erzählen; er liebt klassische Run-and-Gun-Spiele von Mega Man bis Cuphead. Sie liefern eine wichtige Inspiration. Ein Shooter ist Babsi Bullet aber nicht – Protagonistin Babsi ist selbst die Kugel. Wird ein Gegner angetippt, schießt sie dorthin. So bewegt sie sich durch Levels voller Hindernisse und Gefahren. Spieler*innen müssen ihren Kopf benutzen, um sich von Gegner zu Gegner zu schießen.

Simples Gameplay, das sofort Spaß macht: Babsi Bullet schießt sich von Gegner zu Gegner | Screenshot aus dem Babsi Bullet Pressekit

Gut spielbar ist Babsi Bullet auch mit der Maus, außerdem wird eine Controllersteuerung erprobt, aber „die Mechanik funktioniert auf dem Touchscreen am besten“, betont André. Auch er bringt viel Erfahrung mit, ist als Entwickler im Beruf etabliert. „Unsere Skillsets sind klar ausdifferenziert“, erklärt André. Jeder beherrscht seinen Bereich, die Rollen sind im Team klar verteilt.

Hinter Babsi Bullet stehen alle drei. Auch Christian genießt es, das Projekt als Musiker von Anfang an zu begleiten. Wenn er bei anderen Spielprojekten erst am Ende dazukomme, dann gehe es eher darum, schnell und passend abzuliefern, erklärt er. Hier dagegen kann er Ideen ausprobieren, die Atmosphäre mitbestimmen. Dazu gehören auch selbst aufgenommene Geräusche – Christian hat für das Projekt eine Spieluhr gesampelt.

„Bei unserem Spiel merkt man an allen Ecken, dass es handgemacht ist“, nickt André. Immer wieder wird im Gespräch deutlich, wie sehr die drei von den Skills ihrer Kollegen überzeugt sind. Eine Schlüsselrolle dabei spielt René. Er prägt nicht nur den cartoonigen Look des Spiels, er widmet sich auch mit Detailfreude dem Level Design. Hier kommt die Komplexität, die eigentliche Herausforderung ins Spiel, denn die eigentliche Spielmechanik bleibt einfach – Gegner antippen.

„Cool“, aber auch „eine Challenge“ sei das Level Design, erklärt René. Nach ersten Playtests habe er Bereiche bereits komplett neu gestaltet. „Unser Vorteil ist, dass man auch Elevator Playtesting Sessions machen kann.“, erzählt er. Das Spiel anzuspielen, geht schneller, als es zu erklären. Weil Prototypen auf dem Handy laufen, lässt Babsi Bullet sich leicht mitnehmen und schnell herumzeigen. So hat Team Marty klares Feedback bekommen: Das Spiel macht bereits Spaß.

Teamwork makes the dream work: Team Marty decken alle wichtigen Kompetenzbereiche im Team ab | Foto: Jan-Marius Komorek / Hamburg Kreativ Gesellschaft

Auf den Markt gezielt

Der Core Gameplay Loop funktioniert, aber das ist erst der Anfang. Team Marty wollen kein endloses Free-to-Play-Roguelite entwickeln. Sie suchen ein Publikum, das auf liebevoll handgemachte Unterhaltung anspringt, mit ausgetüftelten Rätseln, mit Bossgegnern, und mit Metroidvania-Elementen. Babsi lernt im Lauf des Spiels, verschiedene Zustände anzunehmen; damit kann sie neue Bereiche in den Levels erreichen.

Konzeptskizze für ein neues Level von Babsi Bullet | Babsi Bullet Pressekit

Im Inkubator sind Team Marty auch, damit sie  mit ihrem liebevoll entwickelten Premium Mobile Game nicht in den Untiefen der App Stores versinken. Im Gespräch heben sie vor allem die deutliche Marktanalyse hervor, die Business-Development-Expertin Cassia Curran ihnen in ihrem Games Lift Workshop serviert habe. Zu hören, dass der Titel nur mit großem Glück im App Store erfolgreich werden könne, hat das Team „erstmal deprimiert“, erzählt René. Aber die Kritik am Geschäftsmodell ändert nichts an der Qualität der Spielidee. Cassia und andere Expert*innen im Netzwerk haben neue Vertriebsoptionen angeregt. Jetzt zielen Team Marty klarer auf Bezahl- und Streamingdienste wie Apple Arcade und auf eine PC-Veröffentlichung.

„Wenn das Spiel erscheint, dann hat Cassia einen großen Anteil daran“, lobt André. Bevor Babsi Bullet aber eines Tages einschlägt, gibt es noch einiges zu tun. Im Graduation Pitch will René einen ersten Ausblick auf einen Bossgegner geben. Um sich bis dahin durchzukämpfen, haben Team Marty bereits Köpfchen bewiesen.

Bereit, ihr Projekt zum fliegen zu bringen: Team Marty | Foto: Jan-Marius Komorek / Hamburg Kreativ Gesellschaft

Dieser Artikel ist Teil unserer Reihe Games Lift Log, in der wir hinter die Kulissen unseres Games Lift Inkubators blicken und die diesjähringen Inkubator-Teams begleiten.

Mehr Infos zu Babsi Bullet gefällig? Hier geht's zu ihrem Instagram-Profil und hier zum Profil des Spiels in unserer Projektdatenbank.

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