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Games Lift: Denise Koch plant Ungeheures

Ihr Projekt wirft große Schatten voraus, dabei macht die Künstlerin alleine im Games Lift Inkubator 2021 mit. Denise Koch will ihr Projekt „Monstersongs VR“ anschieben – ein interaktives Musical für Virtual Reality. Mehr über Denise und ihr Projekt gibt's in dieser Ausgabe unseres Games Lift Logs!

Ungewöhnliche Spielideen werfen Fragen auf. Ein innovatives Projekt wie „Monstersongs VR“ verbindet verschiedene Medien, um ein erfolgreiches Rock-Musical neu und anders als interaktives VR-Erlebnis zu entwickeln. Wer verstehen will, wo die Idee herkommt, und warum sie sich schnell entwickelt, der landet bei Projektleiterin Denise Koch und ihrem Werdegang.

Denise hat als Producerin klassische Musical- und Theaterformate auf die Bühne gebracht. Sie hat für große und kleine Spielestudios Projekte, Communitys und Marketingmaßnahmen gemanagt. Bei der Arbeit quer durch die Genres und Medien ist ihr wichtig, dass sie ein tiefes Verständnis mitbringt, sich in die Fachgebiete hineindenken kann. „Ich habe einen Master im kreativen Produzieren“, erklärt sie die vielfältigen Aufgaben. „Das hilft mir, verschiedene Hüte aufzusetzen.“ Und wenn ihr Fachwissen fehlt, sieht sie das als Herausforderung: In Eigeninitiative hat sie zwei Jahre Erfahrung mit Blender und der Unreal Engine als Vorbereitung auf ihr VR-Projekt gesammelt.

Denise Koch arbeitet im Code Working Space an ihrem Spiel | Foto: Selim Sudheimer

Eine Einzelkämpferin will Denise aber gar nicht sein. Sie hat in ihrer Karriere „ein Netzwerk von guten Freunden“ aufgebaut. In London hat sie angefangen zu studieren und in der Theaterbranche Fuß gefasst. Besonders haben es ihr interaktive Formate und ungewöhnliche Spielorte angetan. Mitspiel-Unterhaltung vom Krimidinner bis zum Escape Room ist auch hierzulande in der Mitte der Gesellschaft angekommen, doch international ist das Phänomen deutlich größer. Theatergruppen wie Punchdrunk haben mit Werken wie „Sleep No More“ internationale Hits geschaffen, von der Presse gefeiert und auf Jahre hin ausverkauft. Denise hat für renommierte Gruppen wie Goat & Monkey an “site specific shows” und experimentellen Formaten mitgearbeitet.

Auch als Virtual Reality einen Hype erlebte und in der kreativen Szene Londons Interesse weckte, war Denise dabei. „Ich fand die Vorstellung perfekt, beides zu verbinden“, erzählt sie. Ihr schwebte ein interaktives Theatererlebnis mit VR vor. Und aus ihrem Netzwerk kam der perfekte Stoff. Der Komponist Rob Rokicki hatte mit „Monstersongs“ ein erfolgreiches Rock-Musical geschrieben, der Illustrator Dave O’Neill daraus eine Graphic Novel entwickelt. Denise überzeugte die beiden von ihrer Idee und holte mit VR-Entwickler Michael Adefehinti einen Experten für immersive Erfahrungen an Bord.

Mit ihrem Team entwickelt Denise jetzt „Monstersongs VR“ – Spieler erleben in der neuen Umsetzung die Songs nicht als Zuschauer, sondern treffen in den Räumen eines verlassenen Theaters auf Ungeheuer. Mit ihnen können sie interagieren. Wer auf die Monster eingeht, der wird dafür belohnt. Die Songs dazu erzählen metaphorische Geschichten von mehr und weniger menschlichen Seiten, die wir in uns tragen.

Key Visual für Monstersongs VR | Grafik: Denise Koch

Wie die Interaktionen aussehen, das wird sich von Lied zu Lied unterscheiden. Denise orientiert sich beim Rätseldesign an Formaten wie dem Escape Room. Sie sieht das Projekt analog zum Theater in der „Workshop-Phase“ – es wird noch ausprobiert, etwa wie sich mit Motion Capture das Gefühl einer echten Liveperformance einfangen lässt. Rob Rokicki und David O’Neill sind im regelmäßigen Austausch mit Denise.

Denise entwickelt vieles aus ihrem Netzwerk heraus. Auch ihre Teilnahme beim Games Lift Inkubator wurde so angestoßen: Sie hat mit Roman Fuhrer zusammen gearbeitet, der mit seinem Studio OneManOnMars am Games Lift Inkubator 2020 teilnahm. So ist sie auf das Programm aufmerksam geworden und hat sich schließlich selbst beworben.

Denise in der Hamburg HafenCity, nahe dem Code Working Space und den Gamecity Büros | Foto: Selim Sudheimer

Denise ist nicht nur wegen ihres aktuellen Projekts in Hamburg: „Ich will hier sesshaft werden und eine Firma aufbauen“, stellt sie klar. Sie will Teil der hiesigen Community sein. Und der „regelmäßige und intensive Austausch“ im Inkubator ist für sie besonders hilfreich. Die Workshops haben ihr bisher vor allem bei der Kommunikation geholfen. Das Pitchdeck sei etwa eine Herausforderung bei ihrer ungewöhnlichen Spielidee gewesen; jetzt könne sie für verschiedene Leute „klar aufs Papier bringen“ worum es in ihrem interaktiven Rock-Musical geht.

Bis zur Premiere auf der VR-Brille wird es noch dauern. Doch Denise entwickelt eine faszinierende Idee. Und sie versammelt ein starkes Team um sich.

 

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